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An der Universität des Saarlandes fanden Pharmazeutinnen heraus, dass der Stoff Kurkuma, der auch ein Inhaltsstoff von Curry ist, entzündungshemmend wirkt. Dies ist der Stoff, durch dem Curry seine charakteristische gelbe Farbe verliehen wird. Er wirkt, ähnlich wie Kortison, auf das Protein „Gilz“ ein, wodurch Entzündungen bekämpft werden können. Wie die Universität mitteilt, könnte dieses Forschungsresultat dabei helfen, neue Medikamente mit weniger Nebenwirkungen herzustellen, die gegen Krankheiten wie Morbus Crohn eingesetzt werden können.

Kortison – Entzündungshemmer mit Nebenwirkungen

„Gilz“ ist das Protein, das eine Schlüsselrolle für das menschliche Immunsystem spielt, speziell dann, wenn es um Entzündungsprozesse geht. Wie Prof. Kiemer erklärt, verhindert das Protein zwar Entzündungsreaktionen, kommt es aber zu einer Entzündung im Körper, wird das Protein durch die Immunzellen abgebaut. Der Einsatz von Kortison sorgt daher dafür, dass „Gilz“ vermehrt produziert wird. Gleichzeitig kommt es aber zu Zellveränderungen und weiteren nicht unerheblichen Nebenwirkungen.

Kurkuma entfaltet gleiche Wirkung wie Kortison

Kurkuma enthält den Wirkstoff Kurkumin und ist der Hauptbestandteil von Curry-Pulver. Bereits seit geraumer Zeit, wird dem Pulver eine heilende Kraft zugeschrieben. Vor allem für den Inhaltsstoff Kurkumin gibt es zahlreiche Studien, die eine heilsame Wirkung nachweisen. Prof. Kiemer führt dazu aus, dass mit den Versuchsreihen an Zellmodellen nachgewiesen werden kann, dass Kurkuma, genauso wie Kortison, beeinflussend auf das Protein „Gilz“ wirkt. Im Gegensatz zu Kortison sorgt Kurkumin allerdings anderweitig für eine vermehrte Produktion von „Gilz“ und löst dabei keine Nebenwirkungen aus.

Keine Entzündungsheilung durch Kurkuma

Eine Heilung der Entzündung wird durch Curry-Pulver allerdings nicht in Aussicht gestellt, da die benötigten Konzentrationen an Kurkumin nicht durch den Verzehr erlangt werden können. Darüber hinaus ist Kurkumin schlecht wasserlöslich, weshalb der Körper es nur beschwerlich aufnehmen kann. Prof. Kiemer zieht daher das Fazit, dass es sich hierbei lediglich um Grundlagenforschung handelt, die zukünftig für die Entwicklung von Medikamenten ohne Nebenwirkungen genutzt werden kann.