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Naturheilverfahren sind momentan DER medizinische Trend. Egal ob Heilpraktiker oder Arzt für Naturheilverfahren, viele Menschen investieren viel Zeit und Geld in alternative Behandlungsverfahren. Dennoch stellt sich vielen die Frage, ob sie bei ihrem Hausarzt nicht besser aufgehoben sind. Um diese zu beantworten, müssen zunächst beide Seiten beleuchtet werden.
Der Arzt
Ärzte werden in Deutschland nach der Approbationsordnung ausgebildet. Sie müssen ein fünfjähriges Hochschulstudium und eine fünfjährige Facharztausbildung abschließen um sich niederlassen zu können. Das Medizinstudium ist geprägt durch viele patientennahe Praktika in unterschiedlichen Disziplinen. Dabei lernen sie die Ursachen einer Erkrankung zu erkennen (Diagnose) und diese mit wissenschaftlich belegten Verfahren zu heilen (Therapie). Ebenso sollen Krankheiten durch geeignete Maßnahmen vermieden werden (Prävention).
Ärzte, die die Zusatzbezeichnung „Naturheilverfahren“ tragen, müssen eine dreimonatige Weiterbildung absolvieren oder können einen Masterstudiengang von vier Semestern an ihr Medizinstudium anhängen.
Der Heilpraktiker
Die Ausbildung zum Heilpraktiker folgt in Deutschland keinem festen Plan. Dauer und Art der Ausbildung liegen im Ermessen des Einzelnen, ebenso welche Verfahren erlernt und wieviel praktisches Wissen er am Patienten erlangt. Die Prüfung durch einen Amtsarzt dient der Sicherstellung von richtiger Diagnose und dem Erkennen von Notfallsituationen.
In der Naturheilkunde werden mit Hilfe diverser Verfahren die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt um einen aus dem Rhythmus gekommenen Organismus wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Da der Diagnosestellung die ganzheitliche Betrachtung des Patienten dient, benötigt der Heilpraktiker Zeit, um Störungen zu erkennen und diese zu beseitigen. Er hat jedoch auch die Möglichkeit, Schwächen im Körper aufzudecken, bevor Beschwerden auftreten und diese zu heilen (Prävention).
Fazit
Ob der Weg zu einem Arzt oder einem Heilpraktiker führt, hängt in erster Linie von der eigenen Einstellung ab. In Bezug auf die Qualitätssicherung ist der Schulmediziner dem Heilpraktiker überlegen, da dieser eine standardisierte Ausbildung durchlaufen hat. Wer sich jedoch lieber auf sich und seinen Körper besinnt und offen für unkonventionelle Maßnahmen ist, der sollte die Behandlung durch einen Heilpraktiker in Erwägung ziehen. Auch dieser muss sich regelmäßig fortbilden, um die Qualität zu sichern. Für die Unentschlossenen ist die Behandlung durch einen Arzt für Naturheilverfahren das Richtige. Dieser kann die Vorteile beider Seiten nutzen und individuell auf den Patienten anwenden.